Manchmal bedauere ich, dass ich nicht mehr rauche. Der vermeintlichen Scheiss Coolheit halber eben, dieser fiesen Sau. Locker den Glimmstengel zwischen Zeige- und Mittelfinger, jimmydeanmässig durch den Rauch blinzeln und so an der Wand lehnen, mit angewinkeltem Bein. Marlene Dietrich. Juliette Lewis. Marlon Brando. Ah! Wieso nur haftet dem Rauchen immer noch was Rebellenhaftes an? Was Verruchtes? Das „ich bin anders“-Merkmal?
Seit ich nicht mehr rauche, also zur ganz schlimmen nörgelnden Sorte gehöre und aber leidenschaftlich gerne einen Raucher küsse finde ich es alles andere als sexy. Ich halte ja auch nicht freiwillig meine Zunge in einen Aschenbecher. Eine alte Freundin, wir sind mittlerweile geschieden, meinte vor ein paar Jahren: bisch nöd langsam z’alt defür? Recht hatte sie und brachte mich um eine Antwort in Verlegenheit. Als wir kürzlich in Bukarest waren, wo die Leute ü-ber-all rauchen, war ich dankbar, dass es bei uns praktisch überall so verboten wie verpönt ist.
Was ich allerdings immer cool und gemütlich gefunden hätte: im Kino rauchen. So im Fauteuil fläzen, bisschen Popcorn, was zu trinken. Und eben, eine Zigarette (Kinosäle sind schliesslich auch die Hauptpromotionsgefässe der Tabakindustrie). Findest du auch cool? Willst du? Nun denn, ab heute wird in der Raucherbar BROTHERS ebendies getan. Gleichzeitig wird Schweizerfilm gefördert. Eine gute Sache also. Schreib eine Nachricht an gleiskino@nimmplatz.ch und krieg den Programmflyer zugeschickt. Täglich um 20h, danach einmal wöchentlich. Den ganzen Winter lang. Aso, die Filme, nicht der Flyer. Ahja, Croque Messieurs und eine grosse Bierauswahl gibt es übrigens auch.