Vor ein paar Monaten habe ich den Newsletter von Words of Women abonniert. Seither freue ich mich jeden Montag irrsinnig auf diesen Posteingang. Ich druck mir die zwei Seiten aus und lese sie abends vor dem Einschlafen im Bett. Jede Woche wird eine starke Frau portraitiert, die ihren Weg geht oder gegangen ist. Manchmal leben sie noch, manchmal sind sie leider schon verstorben (die portraitierten Frauen, nicht die, die den Newsletter schreiben). Ausserdem wird auch meist etwas zur Lage des Mondes, der Sternzeichen und der Welt allgemein geschrieben. Ästhetisch ansprechend aufgemacht werden aufmunternde, typisch amerikanisch motivierende Aufforderungen zusammengetragen, wie der Alltag gemeistert werden kann. Zum Frühlingsanfang z.B. gab es eine kleine Bastelanleitung zu einer Art Altar, der mit Allem gefüllt werden konnte, was wir uns für die Zukunft wünschten. Ich habe da nebst Rosmarinzweiglein, Kerzen, Steinen und ein paar Süssigkeiten eine Uhr dazu gelegt, weil ich mehr freie Zeit für mich haben wollte. Und siehe da, die letzten beiden Sonntage verbrachte ich ohne das geringste Gefühl des ich-sött-no. Falls ihr jetzt denkt, euer Englisch ist nicht gut genug: dies könnte der Anfang sein, ebendieses aufzubessern. Die Sprache ist einfach, die Texte sind kurz und eingängig geschrieben und wirken nachhaltig. Und falls ihr denkt, aber ich bin doch ein Mann: spielt keine Rolle, auch euch wird eine positive, lebensbejahende Einstellung kaum schaden. Und wo wir gerade beim Thema sind, hier noch ein paar meiner eigenen kleinen, feinen Mantras, die meinen Kopf in den letzten 10 Jahren gelüftet und grosszügiger gemacht haben:
♥ Ich fing eines Tages an, das Wort ABER mit dem Wort UND zu ersetzen und bin immer noch erstaunt, wie wirkungsvoll diese Änderung ist. Nach wie vor lache ich oft darüber, wie sehr sich die Bedeutung einer Aussage (und im Nachhinein meine Denkweise) ändert.
♥ Ich versuche, das Wort MÜSSEN zu vermeiden. Wenn z.B. die blonde Freundin fragt, chunsch uf en Kafi? Dann antworte ich mit: ja gerne, ich WILL aber noch kurz in die Stadt.
♥ In einem der ersten oben erwähnten Newsletter wurde empfohlen, sich zu BEDANKEN statt zu ENTSCHULDIGEN. Also statt, dass es einem leid tut, erst jetzt diese e-Mail zu beantworten, bedankt man sich für des Gegenübers Geduld. Wirkt für beide Seiten beruhigend und schuldentladend.
♥ Nachdem ich mich vor Jahren mit letzter Kraft aus einer dysfunktionalen Beziehung lösen konnte, fing ich an, mit mir selbst im Spiegel zu sprechen und mich anzulächeln. Selbstverständlich kam ich mir blöd vor und tat dies nur heimlich. Mit der Zeit fing ich an, mich echt nett zu finden und manchmal sogar lustig. Inzwischen winke ich mir einfach kurz zu und mache meistens eine Grimasse. Dieser Start in den Tag lockert auf und gibt mir Schwung.
Liebe Nina
Was für ein wunderschöner und inspirierender Post. Ich folge ihr zwar bereits seit einer Weile auf Instagram, hatte jedoch nicht realisiert, dass es auch eine Website hierzu gibt. Ich habe mich nun auch für den Newsletter eingetragen. Bin gespannt, die Posts auf der Seite lassen meine Vorfreude wachsen. Gerne werde ich mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen. Gerne gebe ich hier einige von mir Preis:
. Positv denken (mit einer Prise Toleranz): Ich setze das so um, indem ich mir zum Beispiel in Situationen, die oftmals als stressig oder nervig wahrgenommen werden und meist im Kontext mit anderen Menschen zustanden kommen (volle Trams, warten an der Kasse) mir mein Umfeld ansehe. Ich schaue mir die Personen an und suche mir etwas (oder auch mehrere Sachen) die mir an der Person gefallen aus. Es klingt einserseits natürlich sehr oberflächlich aber es macht glücklich. „Was für ein hübsches Lachen“, „Was für ein schöner Stil“, „Was für eine sotlze Haltung“..- und wer weiss, vielleichr kommen die positiven Vibes ja an? Und wenn man Lust hat, es der Person sogar zu sagen: Gebt euch einen Ruck und tut es!
. Dankbarkeit: Ich bin dankbar. Möglichst täglich. Zu Beginn „durfte“ ich mich noch aktiv selber daran erinnern jedoch passiert dies mittlerweile ganz von alleine. Ich empfinde (idealerweise) mehrmals täglich eine grosse und tiefe Dankbarkeit. Im Sommer noch mehr als im Winter 😉 blühende Pflanzen, Vogelgesang, Düfte, schönes Licht, gute Arbeit, nette Menschen, leckeres Essen etc.
Tu dir Gutes!
K
Oh danke dir, liebe Melinda. Freu mich mega über diesen Kommentar, so schön. Und deine Ergänzungen sind der Hammer!
Ein schöner Text, Nina. So zum Hinter-die-Ohren-Schreiben und vor dem Spiegel üben!❤️
Ja genau, liebe Steffi, üben ist gut. Weil auch da ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen. Danke dir!