Ich behaupte, in 50% aller Schweizer Haushalte von Menschen zwischen 25-55 Jahren steht diese eine Kommmode von IKEA. Was Sinn macht, denn sie bietet seit etwa 300 Jahren unauffällig gescheiten Stauraum. Meine geneigte Leserschaft weiss mittlerweile, dass ich gerne bitzli einen auf nachhaltig mache. Abfall trennen, Velo fahren, Bäume umarmen. Dass ich mir oft zweimal überlege, ob ich mir etwas Neues anschaffe bevor das Alte weggeworfen wird. Wenn es nicht defekt ist, versuche ich, bisschen was zu richten, damit es mir wieder gefällt. Kürzlich so geschehen mit besagter Kommode: Grundsätzlich erscheint mir Vieles, was auf dem Boden steht, klobig. Da die Kommode Tenderonis‘ ist und uns beiden immer noch sehr gefällt, war Wegwerfen kein Thema. Aber die Zeit war reif, diesem Ding etwas Leichtigkeit zu verleihen. Alles, was du dazu brauchst, ist ein starker Mann (höhö) und folgendes Material (kriegt ihr teils bei IKEA selbst, teils im Baumarkt): Der Schraubenzieher macht sich auf dem Foto besser, wir haben aber einen Akkuschrauber verwendet. Und weil die Kommode während der Prozedur zwei Mal auf den Kopf und wieder zurück gedreht wird, sind die Schubladen von Vorteil raus. Nach der ersten Drehung auf den Kopf werden passend geschnittene Holzblöcke zur Unterstützung auf die Unterseite geleimt: Nach der Drehung zurück auf die Füsse werden ebendiese Hölzchen von innen angeschraubt: Nach der Drehung #2 zurück auf den Kopf kriegt die Kommode ihre rollenden Füsschen. Zwei zusätzliche in der Mitte dienen zur Stütze (das Ding alleine wiegt etwas mehr als 40kg und je nach Schubladenfüllung würde es sonst mittig zusammensacken). Weil Tenderoni befürchtete, dass die Schrauben durch die vorgestanzten Löcher in den Rädern verschwinden, unterlegte er erstere mit dünnen flachen Scheibchen. Die heissen sinnigerweise Unterlagscheiben: Sobald also alle die Rollfüsschen dran sind (das geht irrsinnig schnell mit einem starken Mann und einem Akkuschrauber, sägidir), wird die Kommode ein letztes Mal auf selbige gedreht und für das Schlussfoto schön hergerichtet. Zum Beispiel mit einer stolzen Avocado-Zucht und Roger Moore: Ja logo gebe ich an mit den Avocados. Aber hey, jede Einzelne hat bis jetzt getrieben, was soll ich tun? Falls also jemand zu viele Tontöpfe hat, ich nehme die sehr gerne. Nachhaltig und so, weisch.