Gutes tun

Nicht in der Türkei, in Marokko, im Wallis oder in Griechenland, sondern ganz nah, hier bei uns in Zürich. Keine Kinder adoptieren, keine Protestierer unterstützen, keine Banken zu Fall bringen. Sondern ganz egoistisch für unser liebes Selbst in unserer schönen Stadt. Hier also ein Bericht (gewohnt subjektiv) über eine Woche fast tägliche Yogalektionen bei 30°:

MONTAG – KANOU
Kalkbreitestrasse 43, 8003
Dauer: 60″ / 12-13h
Kosten: 25.- (inkl Mättli)
Anzahl Teilnehmer: 2 LadeYogaNeu_KANOU Kleiderläden sind montags oft geschlossen. Yogalehrer sind anfangs oft auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität. Zack. KariKari stellt KANOU den Raum zur Verfügung, Inhalt & Form passt. Ich war in der Mittagsstunde. Eine herzliche Begrüssung, die Matten liegen bereit, ein Glas mit Wasser ist gefüllt. Karen informierte kurz, dass dies eine Stunde auf Anfängerniveau ist und dass wir heute keine Sonnengrüsse machen (DANKE), dafür aber unsere Meridiane zum Schwingen bringen und unsere Balance festigen würden. Sie hat sauber und klar instruiert und reichte vor der Schlussentspannung nochmals ein Glas Wasser. Zu Ende der Stunde zog ich die Herzkarte (ich hab Tenderoni die letzten vier Tage schaurig vermisst) und damit „meine“ Entspannungsmöglichkeit. Karen schenkte uns in dieser Zeit noch mehr Energie für den Tag. Ah, und der Laden? Wunderschön. Das ist der Flyer vom LadeYoga, ein Logo haben die beiden noch nicht.

DIENSTAG – Seebad Enge
Mythenquai 9, 8002
Dauer: 60″ / 7-8h
Kosten: 30.- (theoretisch inkl Mättli)
Anzahl Teilnehmer: über 30 yogawoche_seebad Wie das so ist mit der vorgemachten Meinung. Man denkt : ah, morgen früh, frisch, See, tief einatmen, usw usf und trifft dann etwas knapp ein. Zu spät auf jeden Fall, um noch eine Matte zu ergattern. Ihr kennt das Seebad Enge? Die Holzlatten? Geil, gä? Die vermeintliche Idylle war etwas angekratzt. Nun denn, es wurden mir zwei Frottéetücher gefunden, immerhin. Theresa durch all die vielen Teilnehmer hindurch zu verstehen, verlangte einiges ab. Das mag aber auch an den geschätzten 23 Baustellen der Umgebung, den unzähligen zählenden Ruderern oder dem mit Hochdruck reinigenden Badmeister auf der gegenüberliegenden Seite gelegen sein. Die Anstrengung lag folglich mehr im Kopf hochheben und Ohren spitzen als in den Übungen selbst. Ich war noch nie bei einem Gebet in einer Moschee dabei (dürfen das Frauen? Ich seh nur immer Männer auf Bildern), aber ein bisschen so kam ich mir vor. Hinlegen, aufstehen, drehen, hinlegen, aufstehen. Ausserdem ist die Fahrt vom Schaffhauserplatz durch den Morgenverkehr eine Mühsal. Die nur 60″ kosteten trotz fehlender Matte 30.-, was doch etwas viel ist. Pluspunkte: Alpenblick, Dusche/WC, Cafe. Das bin ich auf dem Foto (courtesy by mil_sol). Meine Frisur ist immer so im Sommer. Im Winter auch oft.

MITTWOCH – Raum für Yoga
Bremgartnerstrasse 18, 8003
Dauer: 60″ / 19-20h
Kosten: 27.- (inkl Mättli)
Anzahl Teilnehmer: 8-12

Was soll ich sagen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Zu Hause ist es am Schönsten.

DONNERSTAG – PopUpYoga
wechselnde Standorte (dieses Mal: Dachterrasse Ecke Zentral/Kalkbreite)
Dauer: 90″ / 20-21.30h
Kosten: 25.- (exkl Mättli)
Anzahl Teilnehmer: 7

yogawoche_popup_III
Anfangs stand ich der Dachterrasse mittem im Chreis3 etwas skeptisch gegenüber. Nach dem Gang aber durch das backofenartige Treppenhaus begrüsst einen oben ein laues Lüftchen, Vogelgezwitscher, schönes Licht, wohlige Stille, tolle Abendstimmung. Die Aussicht ist fantastisch, Züri halt, gä. Deddou ist eine klare Instruktorin mit Erklärungen, die Sinn machen. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Autorität betreffs Stundenverlauf gewünscht oder das Vorzeigen gewisser Übungen bevor der Flow anfängt. Das Dach fällt schräg ab, was die verkalkten Bahnen im Hirn anregt und die Balanceübungen definitiv lustiger macht. Die ganze Stunde durch lief Musik (ähä, auch HipHop), was mir sehr gefiel. Ungefähr 3000 Pluspunkte kriegt Deddou weil sie am Schluss der Stunde jedem Teilnehmer noch kurz mit wohlriechendem Öl den Nacken, die Schultern sowie die Stirn massierte. Oooh. Minuspunkte: keine Toiletten, keine Duschen, kein Wasserhahn. Das ist der Mond auf dem Foto. Oben rechts, so hell.

FREITAG – Frauenbadi
Stadthausquai 13, 8001
Es hat am Abend vorher geregnet und der Winter kam zurück. War mir grad recht, man darf sich schliesslich eine Pause gönnen. Und die Frauenbadi schwimmt auf Holzlatten. Weisch?

Fazit: diese walk-in Angebote sind eine schöne Idee, ABER. Da die Stunden für Teilnehmer jeglichen Niveaus offen sind, war es für Fortgeschrittene (hüstel) teilweise etwas harzig und für Anfänger wohl mühsam, zu folgen (ich kann mich noch gut erinnern, wie das damals war, jesses), also für beide Seiten unbefriedigend. Und obwohl ich Spezialistin bin, im Namen-der-Übungen-Vergessen, muss mir niemand mehr einen Hund erklären. Dafür lernte ich nette Menschen kennen und neue Übungen und höre deren englischen und indischen Bezeichnungen auch zum x-ten Mal gerne. Tönt einfach schön. Merken tu ich sie mir das nächste Mal.

1. Bewegung tut immer gut. Dazu kann ich aber auch auf die Wiese der Rentenanstalt liegen.
2. Die Stunde darf gerne anspruchsvoll und anstrengend sein.
3. Ich mag klein & fein lieber.
4. Alle Stunden wurden nur einmal besucht (ausser Mittwoch) und bezahlt.
5. Du hast bis hierhin gelesen? Bravo!

WETTBEWERB: sende deine Begründung in einer Nachricht mit Betreff „Wieso ich Yoga nötig habe“ bis Montag, 1. Juli hierhin und gewinne je eine Yogalektion bei KANOU und PopUpYoga.

3 Gedanken zu „Gutes tun

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