Nach der äusserst mageren Ausbeute im 2013 hielt ich meinen einzigen Vorsatz für letztes Jahr ein und habe gelesen wie eine Verrückte. Denn schon als kleines Mädchen unter der Bettdecke wusste ich es doch, Lesen ist das Geilste! Kein Film, kein Zeitschriftenartikel und schon gar kein Fernsehen können da mithalten. Weil die Welten, die sich beim Lesen auftun, die im Kopf entstehen, so schön unendlich sind. Erst nach ein paar unruhigen Jahren in einer unruhigen Beziehung fiel mir auf, dass Lesen ein gewisses Mass an Konzentration erfordert. Und ich diese verloren hatte. Denn wenn der Geist nicht über dieses gewisse Mass an Ruhe verfügt, kann kein Rhytmus, keine Tiefe, keine Verbindung zum Buch entstehen. Nun, letztes Jahr habe ich nicht nur an Lesestoff sondern auch an Ferientagen Einiges wieder gut gemacht und viel Zeit für Bücher reserviert. Weil eine durchlesene Nacht ist schlicht und einfach das Grösste. Hier also ein Bild meines Büchergestells zu Hause und unten die Liste. Nicht erschrecken ob der Länge, gäll:
In den Häusern der Barbaren* – Hab ich am Strand von Costa Rica gelesen. Als weisser Ausländer, der den ganzen Tag in der Sonne liegt, während die einheimische Putzfrau in der Unterkunft das Zimmer herrichtet und die Strahlen tunlichst vermeidet. Es geht um neureiche Mittelklasseamerikaner, die ihre Kinder ihren illegalen (also billigen) Hausangestellten anvertrauen. Es eskaliert.
In einer Person – Auch auf Procida gelesen (das Wetter war schlecht). Dies ist nicht John Irvings bestes Buch, aber einmal mehr beschreibt er Personen, Situationen, Freud und Leid so treffend, dass er mich regelmässig zum Lachen und Weinen bringt. Sehr unterhaltsam.
Black Island* – Eine Hommage an die Bildlexika der 50er Jahre. Das Büchlein ist bei einem Hawaiiaufenthalt entstanden. Darauf aufmerksam geworden bin ich auf meiner Lieblingsplattform wemakeit. Schöne, gescheite Zeichnungen.
Interkulturelle Kommunikation – Seit langem ein Sachbuch mit Substanz und Vielem, dass ich so noch nirgends niedergeschrieben sah. Oder in überaus einleuchtenden Piktogrammen dargestellt. Ebenfalls ein sehr gescheites Buch.
Kafka am Strand – Tenderoni und ich reisten im Oktober nach JAPAN und da fand ich, wäre es Zeit, dieses Buch, das seit bald 10 Jahren in meinem Gestell darauf wartete, gelesen zu werden, zu lesen. Ein Monstersatz. In diesem Buch gibt es Einige davon. Zwischendurch verlor ich den Faden, aber ich fand ihn meistens wieder. Auf alle Fälle wollte ich an alle die Orte reisen, an denen sich der Protagonist aufhält.
Herr Nakano und die Frauen* – Bis Herbst 2013 habe ich für einen älteren Herr alter Schule gearbeitet und ich vermisse ihn. Herr Nakano ist etwa die gleiche Sorte Mensch. Knorrig gegen aussen, lieb und elastisch drinnen. Eine schön geschriebene Geschichte in und um das Quartier in Tokyo, wo unser erstes Hotel war.
Japan 151* – Ein toller Führer. Witzig und informativ. Der Autor bloggt auch HIER.
Yoyogi Park* – Ein toller Krimi. Bisschen Klischee und viel Information über Tokyo, seine Bewohner und die Macke die sie alle mit dem Essen haben. Zum Glück. Deshalb will man in Japan immer nur Essen.
Misterioso – Ein guter solider Schwedenkrimi. Habe ich über Monate verteilt am Mittagstisch gelesen, denn auch nach ein paar Wochen ist der Einstieg schnell und leicht zu finden. Ausserdem mag ich keine kitschigen Happy Ends. Ich bin ein ernster Mensch.
Wolkenbruchs Reise* – Das letzte Buch in den letzten beiden Tagen vor Jahreswechsel. Ich bin nicht sicher, ob es als antisemitisch gelten würde, hätte es ein Nichtjude geschrieben. Sehr lustig und traurig.
Ich sag ja, es waren Einige. Und weil ich wie alle Menschen gerne JAGE und SAMMLE, seit einiger Zeit aber nicht mehr so gern BESITZE, gebe ich die Bücher, die ich noch habe, weg. Deshalb hinterlasse doch hier unten im Kommentarfeld, welches der Obigen oder Letztjährigen du haben/tauschen willst (die mit * waren nicht meine und/oder sind bereits weg).
LESESTOFF i (2013)
LESESTOFF iii (2015)
LESESTOFF iv (2016)
LESESTOFF v (2017)
LESESTOFF vi (2018)
…den Herrn Nakano würd ich gern haben. Könnte Dir das Buch „Quatemberkinder“ von Tim Krohn anbieten… 🙂
ich bin eine klassische sammlerin, deshalb hab ich nix zum verschenken aber ich würde dir sehr gerne 1q84 vom murakami ausleihen, ich finds fantastisch!!! und ich würde von dir sehr gerne misterioso ausleihen, ich liebe schwedekrimis