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Tagsüber Panini, Tramezzini, Arancine, Foccacie, Pandolce, Millefoglie, Canolli und Amaretti. Abends Pizze, Farfalle, Trofiette und Linguine. Tenderoni und ich haben gegessen wie die Götter auf Ortigia und in Genua. Ausser das und einmal Auto mieten und die Runde abfahren haben wir nicht viel mehr gemacht.
Cozze. Insalata di Finocchi con Arance. Branzino. Vongole. Risotto con Taleggio e Pera. Filetto di Maiale al Rosmarino. Antipasti degli Monti Iblei. Caponata. Biancomangiare. Granita di Mandorla. Sesamkrokant und Ingwergelee sowie das obligate Gelato und der schnelle Caffe an jeder erdenklichen Ecke. Italiener gehen ja nicht go käfele. Sie trinken ihr Tässchen wild lamentierend und gestikulierend, quasi im Vorbeigehen (dafür lieben wir sie, oder?).
In der Osteria da Mariano, in der Osteria La Gazza Ladra und im Ristorante da Rina haben wir fantastisch gegessen. Der Service bei Mariano ist trocken bis unfreundlich, dafür kompetent und grosszügig. Bei der diebischen Elster ging Tenderoni’s Secondo leider zweimal vergessen und die Tochter des Hauses scheint mit den paar Tischli etwas überfordert.
Bei da Rina zahlt man mit Abstand am Meisten, isst allerdings grossartig, geniesst das Ambiente in vollen Zügen und wird mit vollendetem Service alter Schule bedient (der englischen Sprache einwandfrei mächtig und zurückhaltend behilflich beim Lobster knacken). Danke für den Tipp, lieber Holger!
La Gazza Ladra gehört ausserdem der Slow Food Bewegung an, was mir gleich wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die grossartige Michelle Roten hat darüber mal einen Artikel im TagiMagi verfasst (über die Bewegung, nicht das Restaurant), den ich leider online nicht finden kann.
Jesses, fast hätte ich die tolle Bar Tinkité in Ortigia vergessen. Etwas ab vom Schuss, trifft man sich allabendlich auf der nett eingerichteten Terrasse zum Palaver. Die Angestellten sind alle superfreundlich und grüssen einen nach dem dritten Cynar bereits mit Namen. Im Innern, in einem Raum hinter der Bar, hat es einen ziemlich hübschen Laden mit ziemlich hübschen Dingen. Als wir dort waren, sah es ein bisschen nach Umbau oder Neu aus. Oder halt einfach italienisch.
Die Menschen in Restaurants und Bäckereien in Italien sind sich gewohnt, nach weizen- oder glutenfreien Speisen gefragt zu werden und haben oft gleich mehrere Alternativen anzubieten. Immerhin verträgt jedes 3. Kind in Italien kein Gluten (und erhält im Fall dafür vom Staat finanzielle Unterstützung). Trotzdem musste ich zu Hause noch vor dem Kofferauspacken gleich einen Dinkelmehlteig für Pizza kneten. Und am nächsten Tag Penne kochen. Und gestern eine Apfelwähe backen. Und jedes Mal in fernen Landen bleiben ein paar Wörter und Ausdrücke hängen: maiale, morbide, bombola, affogato, feta, fuori servizio.
Und ob die Mafia noch operiere? Es heisst, Italien werde im Süden gesteuert.
ma che cazzo, da will ich ja grad runter fahren, wenn ich das lese 🙂
fuori servizio is mein absolutes lieblingswort. oder zwei.
ci vediamo!